Nicht barhuf laufen tut weh - laufen auf kranken Hufen tut weh ! Sehr viele Hufe weisen Risse und Spalten auf! Manche dieser Risse sind sehr oberflächlich, dafür aber vielzählig, wie dieser Huf zeigt: Wenn man genau hinschaut, und die Blickschulung zum Thema schiefe, weghebelnde Wände genau gemacht hat, kann man sehen, dass die Wände unten glockenförmig auseinander driften, wodurch die Hufwand unten immer bei jedem Schritt in die Breite gezogen wird. Dadurch reisst die Hufwand, wie ein Stück Gummifolie, was so stark auseinander gezogen wird, bis es erst oberflächlich viel kleine Risse bekommt, dann später einer dieser Risse in die Tiefe geht und die Folie insgesamt durchreissen lässt. Also eine reine Folge der Hebelwirkung auf die Hufwand ringsum. Nimmt man diese Hebel weg, kann die Wand von oben ohne Risse herunterwachsen. Gleiches Pferd, anderer Hinterhuf, aber gleiche Problematik, nur bessere Fotoqualität als hinten links... Die obersten Zentimeter sind komplett rissfrei!   Eigentlich ist es total einfach, solche Risse verschwinden und herauswachsen zu lassen. Man muss nur eine regelmäßige Bearbeitung haben, die rechtzeitig vor Einsetzen neuer Hebelkräfte die nachgewachsene Hufwand ausbalanciert. Also etwas kürzere Bearbeitungsintervalle! Dann wächst es von oben ohne Risse nach und nach einmal Durchwachsen der ganzen Hornkapsel sieht er glatt und gesund aus. Zumal jeder Riss eine tolle Gelegenheit für Hornpilze und Bakterien ist, sich häuslich einzurichten und den Huf anzugreiffen. Ganz perfekt wäre also, wenn der Pferdebesitzer parallel zur Bearbeitung diese Risse immer mal gegen Bakterien und Pilzbefall behandelt, ob mit speziellem Hufbad oder einpinseln/ einsprühen. Was ist mit den typischen seitlichen Rissen?   Diesen Huf kennen wir bereits aus der Blickschulung Trachtenzwang durch lange, den Kronrand im Trachtenbereich hochdrückende Trachten. Zwischen dem ersten und dem zweiten Foto liegt etwas mehr als ein Monat. Man sieht deutlich, wie sich der Kronrand, der auf Bild 1 noch im Seitenwandbereich eindellt, weil die Trachten und die Zehe Hebel nach vorn-oben haben, sich in Bild 2 schon etwas gerade gerichtet hat, und der Riss schon weiter herausgewachsen ist. Ich behaupte, alle Hufe mit Hornspalten und Risse sind hausgemacht durch unausbalancierte Hufe mit zu langen Wänden, dazu wohlmöglich noch Ungleichbelastungen, aber am schädlichsten ist der Tragrandüberstand, der hebelt und zerrt. Manche Hufe brechen aus, manche brechen auf! Manche machen beides, weil sie dem Druck durch die Hebelkraft nicht mehr gewachsen sind.     Gleich er Huf wie oben nach der Bearbeitung. Die Kapsel war kurz davor, in der Tiefe aufzuplatzen, was man in der Mitte sehen kann. Diese Zustände sind eindeutig und wirklich barhuf ganz einfach zu beheben, man muss nur  regelmäßig wirklich richtig ausbalancieren, dafür sorgen, dass die Hebelwirkungen wirklich weg sind, denn halbe Hebel hebeln immer noch weiter. Geraspelte Querrillen bringen gar nichts. Dieser Huf wurde 3 x bearbeitet, man sieht deutlich, dass innerhalb der 15 Wochen ca 3,5 cm neues, rissfreies, glattes Horn nachgewachsen ist. 5 Wochen vorher sah er noch so aus: Wenn man die Hebel entfernt, wächst sogar eine komplette Hufwand ohne Probleme nach, wenn sie vorher in der Klinik resiziert wurde, wegen einer hohlen Wand: Nur 6 Monate liegen zwischen diesen beiden Bildern. Jetzt beginnt die Feinarbeit des ausbalancierens, damit auch die Risse, die durch die schlimme Imbalance der weggenommenen Wand entstanden sind, wieder noch rauswachsen, aber das Pferd läuft die ganze Zeit barhuf. Anfangs musssten sich natürlich erst die Sohlenschwielen bildet. Anfangs ging das Pferd erst mal fühlig, aber der Gips hatte auch die komplette Sohle weich gemacht und zersetzt. Der huf hat also wirklich massive Selbstheilungskräfte, die man barhuf am besten unterstützen kann!