Nicht barhuf laufen tut weh - laufen auf kranken Hufen tut weh !Nach welcher Methode arbeite ich denn nun eigentlich?Auf was muss sich der interessierte Pferdebesitzer einstellen, wenn er mich an sein Pferd lässt?Pauschal kann ich darauf nur antworten: auf meine ganz individuelle Methode, ich folge nicht einer ganz gewissen Art der Bearbeitung, wie sie in Deutschland an den paar Hufschulen gelehrt wird. Ich lese den Huf und bearbeite dann danach.Aus meinem Tiermedizinstudium heraus mit sehr viel Anatomie, Physiologie, Histologie und sonstigem Wissen heraus den Huf und den Pferdekörper an sich sehr gut kennend, mit geschultem Blick für Lahmheiten und Körperbau und -Haltung des Pferdes und in Kombi mit den Kenntnissen der invasiv-schulmedizinisch Herangehensweise an Huferkrankungen habe ich mich mit allen in Deutschland gelehrten Haupttheorien beschäftigt.Da wären:Lehrschmiedemeinungen (die unterscheiden sich mittlerweile ganz schön voneinander) Huforthopädie, beide Varianten (Mitfahrpraktikum)Hufheilpraktik auf Strasser-Methode (Mitfahrpraktikum)BESW und GDHK sind sich ähnlich, bin bei Vertretern beider Richtungen mitgefahrenNHC, wie es in Deutschland gelehrt wird Diverse erhältliche Fachliteratur durchgearbeitetAustausch mit Bearbeitern, Technikern und Schmieden diverser Methoden und Theorien... alles hat mich nicht vollständig überzeugt. Jedes Schema F hat den Nachteil, dass es bei manchen Pferden funktioniert, bei anderen wieder gar nicht funktioniert.Teilweise streiten sich die Theorien untereinander, machen sich schlecht, beharren auf dem Wissen, das sie schon seit xy Jahren so anwenden... Und vergessen dabei, dass so mancher Bereich am Huf noch gar nicht vollständig erforscht ist!Leider bleibt die Forschung in Deutschland immer hinterher, denn wir halten zu gern an Beständigem fest und werden dadurch betriebsblind. In anderen Ländern wird geforscht. Das beste erhältliche Fachbuch zum Thema ist folgendes: Buch (und ich hoffe, dass so mancher Pferdetierarzt dieses Buch einmal aufmerksam studieren wird, da stehen z.B. Untersuchungen zu histologischen Veränderungen bei diversen Hufrehearten geschrieben, denn bei unterschiedlchen Reheauslösern werden unterschiedliche Schichten der weissen Linie unterschieldiche stark geschädigt und noch viele andere interessante ntersuchungsergebniss von Pferdefachtierärzten usw drin! Fortbildung pur!)Aber wie bearbeite ich nun?Ich habe ein ganz klares Ziel: Der Huf soll in seinen Strukturen gesund sein. Nur dann funktioniert auch die Beindurchblutung, wie man im Thermographiebild deutlich sehen kann.Dabei ist es egal, ob es sich bei dem Huf um einen sogenannten Weichbodenhuf (angepasst an weichen Lebensraum) oder Hartbodenhuf (angepasst an harten Lebensraum = Fußboden) oder jegliche Mischformhufe handelt. Es gibt ja nun gesunde und kranke Weichbodenhufe und auch gesunde und kranke Hartbodenhufe, mir ist die Hauptsache, der Huf ist gesund! Und dazu lese ich den Huf! Die Sohle soll eine natürliche ( nicht hineingeschnitzte!) Sohlenwölbung aufweisen, denn die wird durch die Unterseite des individuellen Hufbeins bestimmt und eine ausreichende Dicke der Sohle aufweisen, so dass die empfindliche Sohlenlederhaut geschützt ist.Die Hufwand soll naturgerade ohne Einblutungen, Risse, Spalten u.ä. herunterwachsen in direkter, physiologischer Wachstumsrichtung bis zum Bodenkontakt, ohne z.B. glockenförmig auseinanderzuweichen usw.Die Zehe soll einen sinvoll angelegten Abrollpunkt aufweisen, so dass das Bein gerade und rechtzeitig unbehindert abrollen kann und der Bewegungsablauf nicht gestört wird.Auch ist es sehr wichtig, dass der Huf möglichst gleichmäßig belastet werden kann, was nur durch gute und an das individuelle Pferdebein angepasste Hufbalance möglich ist. dazu müssen die Trachten zur beinachse ausbalanciert werden.Die weisse Linie ist an einem ganz gesunden Huf komplett geschlossen, es können sich keine Steinchen hineinsetzen. Immer, wenn das möglich ist, sind mechanische Zerreissungen der Lamellenschicht (wenn auch oft nur in geringem maße) vorhanden.(siehe Blickschulung gesunder Huf). Auch sind keine Einblutungen und keine Fäulnis vorhanden, nirgends in der Lamellenschicht, aber auch nicht am Strahl.Der Strahl ist groß, prominent, weist keine tiefe mittlere Furche auf, kann dadurch seine Funktion erfüllen. das innen liegende Strahlpolster ist im idealfall fest und groß, die Hufknorpel sind gut ausgebildet und können dadurch ihre Funktion erfüllen, die Eckstreben sind aufgerichtet und drücken nicht in die Sohlenlederhaut.Ein gesunder Barhuf kann schmerzfrei über jeden Boden laufen.Bei jedem Kundenpferd ist genau dieser gesunde Barhuf mein erklärtes Ziel. Da leider die meisten Pferde kranke Hufstrukturen haben, aber sehr viel kompensieren, weil ein lahmes Pferd im Laufe der Evolution gefressen werden würde, ist manchmal der Weg zum gesunden Barhuf etwas schwierig, aber für diese problematischen Zeiten gibt es Hufschuhe, um das Pferd immer reiten zu können, Krankenschuhe im Krankenfall oder sonstigen alternativen Hufschutz.Entgegen der landläufigen Meinung, dass ein Huf nur im möglichst langen Zustand barhuf gehen kann und bloß nicht zu kurz werden darf, bearbeite ich den Huf kurz!Hebelkräfte, die den Huf krank machen, werden enfernt, ich orientiere mich an den Hufen, die leistungsfähig über jeden Boden laufen können. Also sind meine Vorbilder schon gewisse natürliche Hufe. Am ehesten lässt sich meine Art der Hufbearbeitung also mit NHC vergleichen, aber nur in Deutschland gibt es das Schema NHC wieder fixiert - in den USA hat sich aus der damaligen NHC nach Jackson und Ramey mittlerweile eine ganze Anzahl an unterschiedlichen an Naturhufen orientierten Weiterentwicklungen und Forschungen zum Barhuf entwickelt, kein schema F ist das unumstößlich Richtige! Ein Huf ist ja auch kein Hornklotz, da steht ein ganzes Pferd drauf, und auch im Hornschuh befinden sich bindegewebige Strukturen wie Kissen, Bänder, Sehnen, Schleimbeutel, aber auch Knorpel und Knochen usw. Es gibt entzündliche und degeneative Vorgänge, Hufkrankheiten, Verschleiß, Zubildungen... verschiedene Haltungsbedingungen - alles beeinflußt, wie ein Pferd bearbeitet werden sollte.Ich arbeite nie in die sogenannte lebende Sohle hinein, aber es gibt auch doppelte und dreifache Sohlen, die oft entfernt gehören. Ich arbeite ohne Tragrandüberstand, wobei das Wort im Austausch mit Kollegen schon zu Mißverständnissen geführt hat. Wandhornüberstände sind das eindeutigere Wort. Das Wandhorn und der äußere Bereich der Sohle teilen sich die Tragkraft am gesunden Huf!Die Trachten sind aufrecht, nicht untergeschoben, eingerollt o.ä., dann dürfen sie gern kurz sein, denn aufgerichtete Trachten, die ihre Funktion erfüllen können, brauchen nicht lang sein, das Pferd soll ja nicht auf “Hackenschuhen” laufen. Leider wird auch die Länge der Trachte oft fehlinterpretiert. Ich imitiere den Abrieb eines Hartbodenhufes, wodurch ich auch bei Pferden, die fast ausschließlich auf weichem Boden leben, eine Mischform herbeiführen kann, die es dem Pferd erlaubt, barhuf ausgeritten werden zu können, wenn er gesund nachgewachsen ist.Fallbeispiele und Bearbeitungsbeispiele stelle ich immer mal regelmäßig und häufig auf Facebook ein, hier auf der Homepage versuche ich, länger und ausführlicher dokumentierte Fallbeispiele aufzubauen. Ich bearbeite auch “Sonderfälle”!•schwierige Pferde mit Hufschmiedetrauma•Kaltblüter, zur Not muss der Besitzer mit aufhalten, bis mich das Pferd mit meinem Bock akzeptiert ;-)•Fohlen und Jungpferde (Hufe geben sollten sie können, zaubern kann ich nicht! )•Esel, Mulis usw.Ich bin Mitglied in der Interessengemeinschaft Huf und dem Freundeskreis Huf e.V., zwei Gemeinschaften (einmal private Interessengemeinsaft, einmal ein gemeinnützlicher Verein) , die sich der Weiterbildung zum Thema Hufe und dem Austausch zwischen allen Fachrichtungen und Bearbeitungsmöglichkeiten verschrieben haben und auch Pferdebesitzern das Thema Hufe näher bringen wollen.Außerdem bin ich selbstkritisch, setze mir Teilziele und wenn die nicht erreicht werden, dann wird das auch beim nächsten Termin bemerkt! ;-) Ich bin keine Bearbeiterin für uninteressierte Pferdebesitzer. Wir müssen das gleiche Ziel haben, den wirklich gesunden Huf!Wenn der Besitzer sich traut, langfristig mal mitzuraspeln, freue ich mich, denn zusammen erreicht man das Ziel ja viel schneller! Natürlich nur nach Anweisung, denn man kann auch viel falsch machen am Huf. :-)Fotodokumentation zur Selbstkontrolle ist selbstverständlich.Und ich erkläre und rede viel, also immer heraus mit den Fragen! Eselhufe, vor der Erstbearbeitung und 3 Monate später, natürlich noch lange nicht fertig”, aber auf dem besten Wege, gesund zu werden!Der vordere Huf ist noch nicht bearbeitet, der hintere schon. ;-)Spanier mit Sehnenproblematik, der seitdem lahmfrei läuft. Eine Hufentwicklung innerhalb eines halben Jahrs. Solche Bearbeitungsbeispiele stelle ich regelmäßig auf Facebook.