Nicht barhuf laufen tut weh - laufen auf kranken Hufen tut weh ! Wenn man dauerhaften Hufschutz benötigt, greife ich gern auf Klebeschalen zurück. Ich vereine dadurch den positiven Aspekt, dass Strahl und Sohle weiter ihre Funktion erfüllen dürfen, der Hufmechanismus weiterhin uneingeschränkt möglich ist, und wirke den negativen Aspekten des Beschlages entgegen, denn es gibt weder Hornverdrängung durch Nagelung, noch Eintrittspforten für Bakterien und Pilze, ich kann im Gegenteil mit gewissen Polstermaterialien positiv einwirken auf bestehende Strahlfäule und sogar Trachtenzwang mit unterentwickeltem Strahl. Dabei ist die Sohle geschützt, trägt mit und der Huf gesundet unter der Klebeschale weiter. Für den Pferdebesitzer ist es eine Zeit, in der man die Hufpflege etwas an den Rand stellt, das Losreiten ist einfach und zeitsparend, weswegen ich häufig für Urlaub mit dem Pferd in neuem Gelände zum Kleben gerufen werde.Und nach der man manchmal wirkliche Gesundungserfolge sehen kann, weil der Strahl z.B. durch ein eingespritzes Strahlpolster einen Wachstumsschub gemacht hat. Es gibt zwei Hersteller, die gute Klebeschalen herstellen, die ich gern nutze. Easyboots mit den Gloves Klebeschalen, die man immer wieder nutzen kann, wenn man sie sorgfältig nach der Klebeperiode ablöst und den Kleber aus der Schale entfernt. Und die Renegades Pro Comp Glue-On Schalen, die sogar in 8 verschiedenen Farben erhältlich sind. Mannschafts-/ Teamfarben kann man dann auch an den Hufen zeigen! Und es macht Spaß mit Farben! Beide Schalen haben optimalen Grip im Gelände und auch im Paddock läuft das Pferd jederzeit sicher. Vor einem Termin muss ich erst die passende Größe bestimmen, denn die Klebeschalen habe ich nicht in allen Größen im Auto - manche Größen muss ich bestellen. Dauer: 2-3 Tage. Spezielle Farben haben eine längere Lieferzeit. In folgenden Situationen haben sich Klebeschalen bewährt: für den Wanderritt/ Distanzritt, damit man sich unterwegs keine Sorgen/ Gedanken um die Hufe machen muss und uneingeschränkt über jeden Boden reiten kann, ohne Hufschuhe an- und ausziehen zu müssen. für den Urlaub mit Pferd, in dem entweder unbekanntes Gelände vorliegt oder einfach mehr Strecke geritten werden wird, als der Huf trainiert ist. bei Barhufumstellungen, wenn der Huf wirklich durch weiches, dünnes Horn zu schnell abgerieben wird und das Pferd aufgrund dessen nicht mehr lauffreudig ist. Die Lauffreudigkeit wollen wir erhalten, denn je mehr Bewegung, desto schneller und besser wächst der Huf! wenn ein Huf deformiert ist und falsch/ zu kruz ist, um sinnvolle Korrekturen in der Balance machen zu können, damit er gerade und gesund nachwachsen kann. In solchen Fällen haben sich klebeschalen bewährt, weil man hebel komplett ausschalten kann und das Pferd schmerzfrei laufen kann durch die Klebeschale. bei Hufkrankheiten, z.B. Hufbeinabsenkung oder bei einem Rehehuf, der aus der akuten Pfase heraus ist. Allerdings läßt man in diesen Fällen höchstens 2-3 Wochen die Schale drauf, je nach Hufkrankheit, nimmt sie also in kleineren Intervallen runter, bearbeitet den Huf neu und klebt sie als Hufbeinunterstützung wieder drauf. Das Pferd hat also einen rund-um-die-Uhr-Schutz am Huf, den es nicht einfach mal im Paddock verliert, und es kann mit gepolsterten Hufen sogar im Matschpaddock in der Herde integiert werden, wenn Krankenschuhe schon nicht mehr funktionieren! Anstelle von Eisen! (Wenn der Besitzer kein Risiko eingehen will, dass das Pferd fühlig laufen könnte in der Anfangszeit der Barhufumstellung.) Hier ein paar Beispiele für z.B. die Easyboots Klebeschalen, die man auch zum Hufschuh umbauen kann! Bei der Anprobe: Dieses Quarter Horse trägt vorne sonst   den Glove Wide Größe 0,5W als Hufschuh, noch sind die Schuhe nicht angeklebt. (Mein Pferd hält öfters für Tests her! :-) ) Hier beklebt mit den Glove Schalen an allen 4 Hufen, schon   durch Matsch gerannt!  :-) Auch das sind Gloves Klebeschalen, diesmal bei einem Rehehuf, der ausheilen soll, damit das Pony in der Herde mitlaufen kann, ohne dass man sich Sorgen um die Hufe machen muss. Alle zwei Wochen werden sie runter genommen und nach Hufkorrektur neu geklebt. Das Pferd wird trotz Hufbeinrotation und Absenkung schon wieder geritten, aber es sind auch Sohlenpolster eingespritzt. Wie man sieht, sind sie ziemlich unbeeindruckt von Matsch im Paddock!  ;-) Die Schale mit dem ein- gespritzen Sohlen- und  Strahlpolster nach 2 Wochen! Der Kleber und das Polster werden entfernt, der Huf beraspelt und alles wieder neu geklebt! Das Pferd kann geritten werden, das Hufbein hat Unterstützung, der Strahl entwickelt sich prächtig und die Kapsel wächst in intakter Lamellenschicht-verbindung hinunter, während das Pferd mit seiner Herde zusammen im Paddock wohnt auch bei Matsch, wo ein Krankenschuh oder Hufpolsterverband nicht funktionieren würden. Das Polster wird eingespritzt durch die Sohle.   Ganz deutlich sieht man den Sohlenaufbau der Klebeschale, der den Strahlbereich stützt und die Hufsohlenwölbung imitiert. Das Abnehmen gestaltet sich einfach, der Huf   wird weder erhitzt (Schauer-geschichte, die mir ein Tierarzt als Warnung vor Klebeschuhen erzählt hat!) noch die Schale beschädigt. Der Kleberest wird einfach abgeraspelt, der Huf also nicht beschädigt! (auf diesem Foto sieht man den extremen Knoll-Rehehuf, normale Hufe sehen so natürlich nicht aus!) Und so sitzt das eingespritzte Polster im Huf (Schale entfernt). Fotos von Normal-Hufen mit eingespritzem Polster folgen. Dieses Pony hatte durch die Rotation eine Zehenschwiele, die natürlich kein Polstermaterial zugelassen hat. es werden nämlich die Hohlräume von dem Material ausgefüllt! Der erste Klebevorgang ist immer am teuersten, denn es kostet nicht nur der Klebevorgang nebst Kleber und Material, sondern man kauft anfangs einmal die Schalen mit. Diese werden immer wieder verwendet, bis das Profil irgendwann abgelaufen ist, und das dauert! Der Huf sollte lange gesund sein, bevor das passiert! Leider sind auch die Klebe- und Polstermaterialien in Deutschland sehr teuer. Preise variieren also nach Materialmenge, die benötigt wird. Zum Kleben benötige ich einen sauberen, ebenen Boden, einigermaßen gute Lichtverhältnisse und eine Steckdose mit Strom! Und ein Pferd, dass in der Lage ist, Hufe zu geben! Bei kranken Hufen stelle ich die drei anderen Hufe natürlich weich, bevor einer angehoben werden muss, aber in akuten Reheschüben z.B. sollte man nicht kleben, damit man täglich kontrollieren kann!